Unter den Strassen unserer Städte und Gemeinden verbirgt sich ein komplexes Netz aus Rohren, Tunneln und Schächten – die Kanalisation. Während wir uns im Alltag kaum Gedanken über dieses unterirdische System machen, spielt es eine entscheidende Rolle für die Hygiene, Gesundheit und den Umweltschutz. Doch die Kanalisation hat nicht nur die Aufgabe, Abwasser von Haushalten und Industrie abzuleiten. Auch das Regenwasser, das auf Strassen und Dächern niedergeht, wird durch dieses System geleitet. Doch wie funktioniert dieses Zusammenspiel, und welche Herausforderungen bringt es mit sich?
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Wie funktioniert eine Kanalisation?
Die Kanalisation ist ein verzweigtes System von unterirdischen Rohren, die sowohl Abwasser aus Haushalten und Industrie als auch Regenwasser ableiten. Das Abwasser fliesst entweder durch Schwerkraft (Gefälle) oder mithilfe von Pumpstationen zu einer Kläranlage, wo es gereinigt wird. Das Regenwasser hingegen wird in vielen Städten direkt in Flüsse oder Seen geleitet, nachdem es durch Regenwasserkanäle gesammelt wurde. In neueren Systemen werden Regen- und Abwasser oft getrennt abgeführt, um Überlastungen zu vermeiden und die Kläranlagen zu entlasten.
Warum ist die Kanalisation so wichtig für die öffentliche Gesundheit?
Die Kanalisation spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der öffentlichen Gesundheit. Durch die sichere Ableitung von Abwasser wird verhindert, dass Krankheitserreger in unser Trinkwasser gelangen oder die Umwelt verschmutzen. Auch das Regenwasser wird kontrolliert abgeleitet, um Überschwemmungen zu vermeiden, die verunreinigtes Wasser in Wohngebiete spülen könnten. Ohne ein funktionierendes Kanalsystem könnten Krankheiten wie Cholera, Typhus oder Hepatitis A wieder vermehrt auftreten, da sie oft durch verunreinigtes Wasser übertragen werden.
Was passiert mit dem schmutzigen Wasser, nachdem es durch die Kanalisation abgeleitet wurde?
Das Abwasser, das durch die Kanalisation abgeleitet wird, gelangt in eine Abwasserreinigungsanlage, auch Kläranlage genannt. Hier wird das Wasser in mehreren Stufen gereinigt. Zunächst werden grobe Verunreinigungen wie Müll oder Sand herausgefiltert. Anschliessend durchläuft das Wasser biologische Reinigungsprozesse, bei denen Mikroorganismen Schadstoffe abbauen. In einer letzten Reinigungsstufe werden chemische Reste und Mikroverunreinigungen entfernt, bevor das geklärte Wasser wieder in natürliche Gewässer eingeleitet wird.
Wie wird Regenwasser in der Kanalisation behandelt?
Regenwasser wird in der Kanalisation getrennt vom Abwasser in speziellen Regenwasserkanälen abgeleitet. In älteren Systemen, den sogenannten Mischkanalisationen, werden Regen- und Abwasser gemeinsam abgeleitet, was bei starkem Regen zu Überlastungen führen kann. In modernen Trennsystemen wird das Regenwasser direkt in natürliche Gewässer abgeleitet, nachdem es durch Sedimentationsanlagen gefiltert wurde, um grobe Verunreinigungen zu entfernen. Dies trägt dazu bei, die Kläranlagen zu entlasten und Überschwemmungen in urbanen Gebieten zu verhindern.
Wie alt sind die ersten Kanalisationen?
Die Geschichte der Kanalisation reicht bis in die Antike zurück. Die Römer waren Meister im Bau von Aquädukten und Kanalisationen. Eines der ältesten bekannten Kanalsysteme ist die Cloaca Maxima in Rom, die um 600 v. Chr. erbaut wurde und teilweise noch heute in Betrieb ist. Sie diente ursprünglich dazu, die Abwässer der Stadt Rom in den Tiber zu leiten und auch Regenwasser abzuleiten.
Was passiert bei einem Rohrbruch in der Kanalisation?
Ein Rohrbruch in der Kanalisation kann ernsthafte Konsequenzen haben. Abwasser kann aus dem defekten Rohr austreten und den Boden, Grundwasser oder sogar Gebäude kontaminieren. Auch bei Regenwasserkanälen kann ein Bruch Überschwemmungen verursachen oder Schadstoffe in die Umwelt spülen. Oft bemerken Anwohner den Schaden erst durch unangenehme Gerüche oder feuchte Stellen im Boden. In solchen Fällen muss der Schaden schnell behoben werden, um grössere Umweltschäden und Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
Welche Herausforderungen gibt es bei der Modernisierung alter Kanalsysteme?
Viele Kanalsysteme sind in die Jahre gekommen und bedürfen einer umfassenden Sanierung. Dabei stehen Städte und Gemeinden vor grossen Herausforderungen: Zum einen sind die Kosten für die Modernisierung enorm hoch, zum anderen müssen die Arbeiten oft durchgeführt werden, ohne den laufenden Betrieb zu stören. Besonders die Trennung von Regen- und Abwasser in alten Mischsystemen erfordert komplexe Umbaumassnahmen. Hinzu kommt, dass in alten Stadtzentren die unterirdischen Strukturen oft sehr dicht und unübersichtlich sind, was die Arbeit zusätzlich erschwert.
Fazit
Die Kanalisation ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Infrastruktur, der tagtäglich im Hintergrund arbeitet und dafür sorgt, dass unsere Städte sauber, gesund und lebenswert bleiben. Neben der Abwasserentsorgung spielt auch die sichere Ableitung von Regenwasser eine wichtige Rolle, um Überflutungen und Umweltverschmutzungen zu verhindern. Trotz ihres unsichtbaren Charakters spielen Kanäle und Abwasserleitungen eine entscheidende Rolle im modernen Leben. Die ständige Wartung und Modernisierung dieser Systeme sind essentiell, um auch in Zukunft ein hohes Mass an Hygiene und Umweltschutz zu gewährleisten. Wenn wir das nächste Mal den Abfluss betätigen oder den Regen auf die Strasse prasseln sehen, sollten wir einen Moment innehalten und die unsichtbare, aber lebenswichtige Arbeit der Kanalisation würdigen.
Unsere Beitrag für den Kanalisationsbau:
Wir bei DZ Ingenieure GmbH sind Vorreiter in der Planung innovativer Werkleitungsprojekte. Unser Fachwissen umfasst sämtliche Phasen des Werkleitungsbau-Prozesses, angefangen von der Konzeption bis hin zur Fertigstellung.
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